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apifera

Ophrys apifera
Bienenragwurz

Ophrys holoseric(e)a
Hummelragwurz

Ophrys insectifera
Fliegenragwurz

Ophrys sphegodes
Spinnenragwurz


Ophrys (Ragwurz)

Orchideen Startseite

Man ist geneigt, zu sagen:

Die Krone unserer einheimischen Orchideen!

Aber wem gebührt schon die Krone? Warum sollte eine apifera mehr "wert" oder "schöner" sein, als die (bei uns sehr häufige) fuchsii, - oder auch "nur" als ein Löwenzahn, ein Spitzwegerich oder ein Gänseblümchen?
Nun denn: Es ist wohl die Häufigkeit, besser gesagt die Seltenheit einer Pflanze, die ihren Wert definiert.
(Stellen Sie sich vor, es gäbe mehr Diamanten als Schotter: Alle feinen Damen würden in Gold gefasste Schotterkörnchen um ihre Hälse und an ihren Fingern tragen...)

Diese Gattung, deren Hauptverbreitungsgebiet der mediterrane Raum ist, besticht nicht nur durch ihre Schönheit und Artenvielfalt, sondern hat auch eine hoch interessante Art der Befruchtung entwickelt:
Mit ihren Blüten imitieren alle Ophrys-Arten das Aussehen bestimmter weiblicher Insekten und sie produzieren sogar deren Pheromone (Sexuallockstoffe).
Die Männchen der betreffenden Insektenarten werden zunächst durch die (für uns nicht wahrnehmbaren) Düfte angelockt, und die Insektenform der Blüte veranlasst sie sodann zur Landung und zu Kopulationsversuchen. Dabei werden die Pollenpakete der Blüte an dem Insekt angeheftet und von diesem sodann auf andere Blüten übertragen.
Durch das Aussterben zahlreicher Insekten (Spritzmittel) ist auch die Existenz dieser Orchideen massiv bedroht.

Neben der Fremdbestäubung spielt bei der Gattung Ophrys aber auch die Selbstbestäubung (Autogamie) eine gewichtige Rolle und ist bei der Bienenragwurz (Ophrys apifera) sogar die Regel.
Das ist wohl auch der Grund dafür, dass die Zahl der blühenden Pflanzen an apifera-Standorten von Jahr zu Jahr starken Schwankungen unterliegt.

Von den vier in der Steiermark vorkommenden Arten war in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts nur die Fliegenragwurz (insectifera) noch an zahlreichen Standorten in der mittleren und nördlichen Steiermark anzutreffen. Bienen-, Hummel- und Spinnenragwurz galten dagegen als akut vom Aussterben bedroht. Genau diese drei Arten binnen weniger Jahre bei uns zu finden bedeuteten daher absolute Sternstunden meiner jahrzehntelangen "Orchimania".


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